Weihnachten in Indien



Weihnachtswichtel bei der Arbeit
  Nach längerer Zeit gibt es mal wieder etwas auf unserem Blog zu lesen – dafür aber von einem ganz speziellen Erlebnis: Weihnachten in Indien.

Christmas-movie-night
Weihnachten wird in Indien mal mehr, mal weniger gefeiert. An unserem Einsatzplatz in Dholpur waren Weihnachtstraditionen weitesgehend unbekannt, sodass wir den Kindern der Brückenschule in der Woche vor Heiligabend einen Crashkurs in Weihnachtstraditionen, -liedern und -dekoration geben mussten. Deutlich schwieriger, als bei den Kindern die Vorfreude auf den Weihnachtsmann zu wecken, gestaltete es sich, ihm in Dholpur ein entsprechendes Kostüm zu beschaffen. Der Bart wurde aus Baumwolle und Papier improvisiert und ein Schneider schaffte es zu unserem Glück, aus rotem Stoff und einem Frotteehandtuch ein überzeugendes Kostüm zu zaubern.


St. Martins Laternen als Weihnachtsdekoration
Eigentlich hatten wir uns darauf gefreut, in Indien vom vorweihnachtlichen Stress verschont zu bleiben. Am 24sten stehen dann aber doch noch die Besorgung von 20 Kartons für die Geschenke der Kinder, Einpacken, Dekoration fertigstellen, einen Bart für den Weihnachtsmann basteln und dessen Kostüm abholen, sowie deutsche und mit den Kindern englische Weihnachtslieder einüben auf dem Programm. Die größte Herausforderung stellen aber 20 aufgeregte Kinder dar, die alles versuchen irgendwie einen Blick auf die Vorbereitungen in unserem Zimmer zu erhaschen. Nach dem Abendessen ist dann aber alles soweit: Der Innenhof wird von den selbstgebastelten Laternen erleuchtet und im Dunkeln sieht der kleine Weihnachtsbaum mit den selbstgebastelten Papiersternen gar nicht mehr so kümmerlich aus. Begeisterte Kinder springen und nur unwesentlich weniger aufgeregte Mitarbeiter stehen im Innenhof herum, als plötzlich eine rote Gestalt, die der Idee eines Weihnachtsmannes gar nicht so fern ist, an das Tor klopft. Nach viel Jubel, Geschrei und einem schiefen „We wish you a merry Christmas“ werden dann endlich die Geschenke verteilt. Dann wird noch ausgiebig posiert und fotografiert, bis der Weihnachtsmann endlich weiter darf, um seine Arbeit fortzusetzen. 


Am 25sten haben wir für die ganze Field-Unit Kartoffelpuffer mit Apfelmuß gekocht. Vor einem riesigen Bottig, aus dem der Geruch von Äpfeln und Zimt aufsteigt, kam dann zum ersten mal richtige Weihnachtsstimmung auf. 

Am 27sten sind wir dann nach Jaipur gefahren um mit unseren Familien Neujahr zu feiern. Obwohl Weihnachten in Dholpur sehr schön war, haben wir uns doch ziemlich gefreut, der Kälte zu entfliehen und vor allem unsere Eltern und Geschwister wiederzusehen.

3 Kommentare:

  1. Rebecca Bourgault4. Januar 2013 um 09:06

    wow! Magnus das ist einfach unglaublich schön und inspirierend. was du da gemacht hast werden diese Kinder und auch Erwachsene nie vergessen. Ich bin stolz auf dich! :) Liebe grüße aus Kanada. Rebecca

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  2. Super, ihr zwei, wie ihr es mit einfachen Mitteln und viel Engagement geschafft habt, den Kindern unvergessliche Erlebnisse zu bescheren. Es ist wirklich zu loben, wie ihr euch dort einbringt!!

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  3. Hallo Till,

    da habt ihr euch etwas Schönes einfallen lassen! Und die Kinder werden lange davon erzählen, da bin ich sicher.
    Christel

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